Es ist viel mehr möglich als du denkst, wenn du fest daran glaubst
Das war der Titel meines Vortrags, den ich im Februar gehalten hatte. Ganz schön mutig, nicht wahr?
Zumal es der allererste Vortrag meines Lebens war — meine 3 Lesungen ausgenommen.
Und es wäre glatt gelogen, wenn ich behaupten würde, ich wär überhaupt nicht nervös gewesen. Aber schließlich ging es im Vortrag ja genau darum, mutig zu sein und seinen Ängsten, Zweifeln und Herausforderungen zu trotzen?
Ich stellte mich also all meinen inneren Dämonen und sämtlichen Kritikern, Teufelchen und wer mich noch alles davon abhalten wollte.
Und weißt du was?
Es war einfach wunderbar!
Ich war ungemein stolz auf mich, auf meine Weiterentwicklung, die ich in den letzten Jahren hingelegt hatte. Immer wieder verließ ich meine Komfortzone, dieses gemütliche Nest, das Sicherheit, Kontrolle und Perfektion verspricht.
Wir alle wissen, wie großartig es sich anfühlt, wenn wir Herausforderungen angenommen und Dinge geschafft haben: Dieses Gefühl hast mit Sicherheit auch du in deinem Leben nicht nur einmal verspürt. Erfolgserlebnisse und das Springen über seinen eigenen Schatten sind wahre Selbstwert-Booster. Du fühlst dich mutig, stark, stolz und danach unglaublich erleichtert.
Den Mutigen gehört die Welt — ist der Titel zu hoch angesetzt?
Ich glaube nicht, ich habe ihn ganz bewusst gewählt.
Jeder von uns hat seine eigene kleine Welt, in der er sich sicher und wohl fühlt, und das ist auch gut so. Aber wer sagt denn, dass diese Welt nicht ein wenig bunter, größer, lebendiger sein darf — mit mehr Leidenschaft, Lebensfreude und Mut gefüllt?
Mut ist ein so kurzes Wort mit nur 3 Buchstaben und dennoch ist es eins von so großer Bedeutung und ungemein viel Gewicht, denn wer wünscht sich nicht, mutig und zuversichtlich gegen seine Zweifel und Ängste vorzugehen? Und diese tragen wir alle in uns, die einen mehr, die anderen weniger.
Weißt du, welche Angst eine der größten von uns Menschen ist? Außer der Angst zu sterben oder schwer krank zu werden.
Laut einer Umfrage ist es tatsächlich die Angst, vor anderen Menschen zu sprechen, im Mittelpunkt zu stehen, sich zu zeigen.
Seltsam, nicht wahr?
Denn eigentlich ist es doch etwas ganz Natürliches, zu Menschen zu sprechen, sie am eigenen Erfahrungs- und Wissensschatz teil haben zu lassen — egal, ob beruflicher oder privater Natur. Und diesen Schatz tragen wir alle in uns. Dafür müssen wir auch nicht unbedingt etwas Schlimmes erlebt haben. Jeder Mensch schleppt ein Päckchen mit sich herum, seinen persönlichen Rucksack. Und vor allem hat jeder seine ganz individuellen Erfahrungen im Leben gesammelt. Daher hat jeder von uns eine Geschichte zu erzählen. Menschen lieben Geschichten, weil sie das Gefühl haben, nicht alleine zu sein — mit ihren Ängsten, Zweifeln und Herausforderungen.
Diese Angst, im Mittelpunkt zu stehen, kann ich jedoch sehr gut nachvollziehen, ging es mir doch zeit meines Lebens genauso. Die Bedenken, rot anzulaufen, den Faden zu verlieren, alle Augen auf mich gerichtet zu wissen, haben auch mich sehr lange begleitet. Vor allem beschäftigten mich folgende Fragen sehr stark:
Was sagen die anderen? Will irgendwer meine Geschichte hören? Bin ich überhaupt wichtig genug?
2 Träume schwirrten schon sehr lange in meinem Kopf herum.
Mein erster Traum war, irgendwann ein Buch zu schreiben. Das habe ich geschafft! Sogar 2, und das dritte ist im Anmarsch.
Mein zweiter Traum war, auf einer Bühne zu stehen und einen Vortrag zu halten.
Schon immer bewunderte ich Menschen, die selbstbewusst und mit einer Lässigkeit zu anderen sprachen, mutig genug waren, sich mitzuteilen.
Beim Schreiben fühle ich mich sicher. Ich kann herumfeilen, ausbessern, das Geschriebene für mich behalten. Ich kann selbst darüber bestimmen, wann und was meine Leser von mir zu sehen bekommen. Beim Sprechen sieht es schon etwas anders aus. Worte kann ich nicht mehr zurückholen. Aber irgendwann habe ich meine Bedenken beiseite gefegt und einfach geredet — ohne “Schwindelzettel”. Und meine Gedanken purzelten nur so aus mir heraus. Immerhin habe ich bereits sehr viel erlebt, da ich ja schon etwas länger auf dieser Welt bin. Und ich habe viel zu sagen. Mein Mann weiß das. Ich sage fast alles, was ich denke. Und mein Publikum war sehr anständig und hat brav zugehört. Keiner hat mich unterbrochen.
Und schwupps — war fast eine Stunde vorbei. Und keiner hat mich unterbrochen. Allein das war es schon wert.
Und somit hatte sich auch mein 2. Traum erfüllt. Es war zwar keine große Bühne, aber für mich war sie es.
Ich beendete meinen Vortrag mit einem, für mich sehr stimmigen Lied der Gruppe “STERNBLUT”
“Komm, wir malen uns das Leben”
Ich muss sagen, ich werde immer kreativer, bald bin ich ein Malermeister.
Ich habe so viel selbst in der Hand, nicht alles, aber sehr sehr viel. Ich darf den Pinsel selbst in die Hand nehmen und mein Leben bunter und lebendiger gestalten.
Wenn ich etwas wirklich will, finden sich in den allermeisten Fällen Wege.
Wenn ich etwas nicht wirklich will, finden sich immer Ausreden und Gründe dagegen. Und im Ausreden finden sind wir Menschen wahre Weltmeister.
Es geht nicht, weil .…..
Es ist kompliziert, nicht so einfach .……
So bin ich nicht aufgewachsen .…..
Es könnte schiefgehen .……
Ja, das stimmt — es kann schiefgehen.
Es kann aber auch gelingen.
Es könnte sogar großartig werden.
Wenn ich aber aufgrund meiner Selbstzweifel oder aus Gründen der Bequemlichkeit gar nicht erst beginne, werde ich es nie herausfinden. Ich kann nicht wissen, ob sich auf meinem Weg, hinter der nächsten Ecke eine Goldmünze befindet oder ein Misthaufen. Denn es gibt Dinge, die sich am Ende nicht so gestalten, wie ich mir das gewünscht hätte. Dann mache ich es eben das nächste Mal anders. Oder aber es war nicht das Richtige für mich — auch das ist möglich. Manchmal glauben wir, die Ziele und Träume der anderen wären unsere eigenen.
Außerdem , auch auf Mist kann Großartiges gedeihen — auf alle Fälle Erkenntnisse und wertvolle Erfahrungen.
ES GEHT DANN, WENN
Also, auf zu neuen Ufern — den Mutigen gehört die Welt!