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Die rosa Schleife

Gemeinsam gegen den Brustkrebs

200 Mil­lio­nen Chiq­ui­ta Bana­nen tra­gen im Okto­ber die rosa Schleife.
Ein Monat ganz im Zeichen des Brustkrebs.

PINK — RIBBON 

ist das unverkennbare Sym­bol im Kampf gegen Brustkrebs.
Die rosa Schleife schreibt Geschichte.
20 Jahre in Öster­re­ich
30 Jahre weltweit

Die rosa Schleife steht für
Erinnerung an Vorsorge
Solidarität mit PatientInnen
Enttabuisierung
direkte und rasche Hilfe

5500 Frauen erkranken jährlich in Öster­re­ich.
Die Diag­nose trifft sie meist völ­lig uner­wartet, wie ein Blitz, von einem Tag auf den anderen.
Nichts ist mehr, wie es war.
Zur Kräfte rauben­den Ther­a­pie gesellt sich eine Achter­bahn der Gefühle:

Angst
Ohnmacht
Wut
Traurigkeit
Hoffnung

Als Betrof­fene möchte ich noch die let­zten Tage im Okto­ber nutzen, meine Gedanken zu diesem The­ma mitzuteilen. 
Ins­beson­dere aus dem Grund, da ich mich zurzeit durch die Medi­en­präsenz wieder ver­stärkt damit kon­fron­tiert sehe und ver­mehrt Erin­nerun­gen und Emo­tio­nen aufkommen. 

Denn auch mir riss die Diag­nose Brustkrebs vor 3 Jahren den Boden unter den Füßen weg und erzeugte genau diesen Mix aus Gefühlen. Auch die Frage nach dem WARUM stand groß und mächtig im Raum, mit einem Riesenfragezeichen.

Sel­ten wird man so stark mit sich selb­st kon­fron­tiert wie in Zeit­en ein­er Krise. Und eine Kreb­serkrankung ist defin­i­tiv eine schw­er­wiegende Krise.
Auch nach den ganzen Ther­a­pi­en lässt sich die Krankheit nicht so ein­fach ad acta leg­en. Dafür ist der Ein­schnitt in Kör­p­er und Seele zu groß.
Neben­wirkun­gen der Chemo, Bestrahlung und der Anti­hor­mon­ther­a­pie lassen sich nicht gän­zlich ver­mei­den. 
Die Hor­mone spie­len ver­rückt, sind belei­digt, weil sie brachial unter­drückt wer­den. Kein Wun­der! Sie set­zten sich vehe­ment zur Wehr — mit Hitze­wal­lun­gen und Schweißaus­brüchen, Ver­stim­mungen und Gelenksschmerzen.

Irgend­wann aber hat dich das Leben wieder. Der All­t­ag mit den kleinen und größeren Widrigkeit­en. Irgend­wann regst du dich wieder über ver­schwun­dene Sock­en, die offene Zah­n­pas­tatube und den Stau auf der Straße auf. Und das ist auch gut so. Es fühlt sich nor­mal an. DU fühlst dich wieder nor­mal an.
Den­noch — so ganz wie früher wird es nicht mehr. Denn der Krebs ist ein treuer Begleit­er, ein hart­näck­iger Geselle. Ein­er, der sich nie ganz abschüt­teln lässt.
Er erzeugt ein Wech­sel­spiel aus Mut und Zuver­sicht und Angst und Zweifel — ein anstren­gen­des Spiel.

Manch­mal ist er mein Feind, weil er mir meine Unbeschw­ertheit und die Leichtigkeit ger­aubt hat. Diese schein­bare Sicher­heit, in der ich mich jahre­lang gewogen habe. In diesen Phasen wün­sche ich mir sehn­lichst eine Art TÜV, ein Pick­erl für die näch­sten 5, 10 der 20 Jahre. Ich möchte Gewis­sheit haben.

An anderen Tagen wieder­rum ist er mein Fre­und, weil er mich daran erin­nert, dass das Leben nicht unendlich ist. Auch, wenn viele so tun als ob, indem sie es als selb­stver­ständlich anse­hen. Nichts, rein gar nichts ist selb­stver­ständlich.
Er hil­ft mir auch, die Dinge im richti­gen Ver­hält­nis zu sehen und in Dankbarkeit mit dem Geschenk Leben umzuge­hen.
Es nicht nur zu über­leben, son­dern zu er-leben in all seinen Facetten, den Auf und Abs.

Eine Krise kann auch ein Top­mo­ti­va­tor sein. Nicht aufzugeben, neugierig der Zukun­ft zu begeg­nen, das Leben anzunehmen, lebendig sein.
Was ist noch alles drin? Was möchte ich noch erleben?
Mutig sein.
Das Leben ist immer für uns, auch wenn uns hin und wieder Steine in den Weg gelegt wer­den, uns hadern und zweifeln lassen.

Beim Schreiben füh­le ich mich lebendig, hier kann ich mich aus­drück­en.
Auto­bi­ografis­ches Schreiben ist wie Selb­st­coach­ing. Es ermöglicht Zugang zu Ver­bor­gen­em, ver­steck­ten Sehn­sücht­en und Äng­sten — zur eige­nen Gefühlswelt.
In meinen Büch­ern Mrs. Per­fekt und Ein ganzes Jahr schreibe ich offen und ehrlich darüber.

Ich wün­sche allen Frauen, ob betrof­fen oder nicht, viel Gesund­heit und Freude und ein ganz langes Leben im Kreise ihrer Lieben.

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